Studientyp: Epidemiologische Studie

Residential proximity to power lines and risk of brain tumor in the general population epidem.

[Wohnnähe zu Hochspannungsleitungen und Risiko für Hirntumor in der Bevölkerung]

Veröffentlicht in: Environ Res 2020; 185: 109473

Ziel der Studie (lt. Autor)

In einer in Frankreich durchgeführten Fall-Kontroll-Studie wurde der Zusammenhang zwischen Wohnnähe zu Hochspannungsleitungen und Hirntumor bei Erwachsenen untersucht.

Weitere Details

Die Expositionsabschätzung wurde mit zwei geografischen Methoden durchgeführt: Bestimmung der Entfernung zwischen der Wohnung und Hochspannungsleitungen (63, 90, 150, 225 und 400 kV) und Bestimmungen von Expositions-Korridoren mit einer magnetischen Flussdichte von mindestens 0,3 µT. Die Breite der Korridore hängt dabei von der Anzahl und der Spannung der Hochspannungsleitungen ab. Weitere Subgruppen sind nicht in der untenstehende Tabelle aufgeführt.

Endpunkt/Art der Risikoabschätzung

Art der Abschätzung: (Odds Ratio (OR))

Exposition

Abschätzung

Expositionsgruppen

Gruppe Charakteristik
Referenzgruppe 1 Gesamtwohndauer im Abstand von < 50 zu einer Hochspannungsleitung: nie
Gruppe 2 Gesamtwohndauer im Abstand von < 50 zu einer Hochspannungsleitung: ja
Gruppe 3 Gesamtwohndauer im Abstand von < 50 zu einer Hochspannungsleitung: > 5 Jahre
Gruppe 4 Gesamtwohndauer im Abstand von < 50 zu einer Hochspannungsleitung: > 10 Jahre
Gruppe 5 Gesamtwohndauer im Abstand von < 50 zu einer Hochspannungsleitung: > 15 Jahre
Referenzgruppe 6 Gesamtwohndauer in einem Expositions-Korridor: nie
Gruppe 7 Gesamtwohndauer in einem Expositions-Korridor: ja
Gruppe 8 Gesamtwohndauer in einem Expositions-Korridor: > 5 Jahre
Gruppe 9 Gesamtwohndauer in einem Expositions-Korridor: > 10 Jahre
Gruppe 10 Gesamtwohndauer in einem Expositions-Korridor: > 15 Jahre

Population

Fallgruppe

Kontrollgruppe

Studiengröße

Fälle Kontrollen
Anzahl auswertbar 490 980
Sonstiges:

273 Fälle und 546 Kontrollen für Gliom, 217 Fälle und 434 Kontrollen für Menigiom

Statistische Analysemethode: (Anpassung: )

Ergebnisse (lt. Autor)

Es wurden statistisch signifikante Zusammenhänge zwischen der Gesamtwohndauer in einem Abstand von < 50 m zu Hochspannungsleitungen und allen Hirntumoren (OR 2,94; KI 1,28-6,75) und Gliomen (OR 4,96; KI 1,56-15,77) beobachtet. Es wurde kein Zusammenhang zwischen Hirntumor, Gliom und Meningiom und der kumulativen Wohndauer in den Expositions-Korridoren gefunden.
Die Autoren schlussfolgern, dass die Ergebnisse darauf hindeuten, dass das Risiko eines Hirntumors und insbesondere von Gliom mit der häuslichen niederfrequenten Magnetfeld-Exposition, die durch den Abstand zu einer Hochspannungsleitung abgeschätzt wurde, zusammenhängen könnte.

Studie gefördert durch

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