Studientyp: Epidemiologische Studie (Beobachtungsstudie)

Sense and sensibility in the context of radiofrequency electromagnetic field exposure epidem.

[Wahrnehmung und Sensibilität im Zusammenhang mit hochfrequenter elektromagnetischen Feld-Exposition]

Veröffentlicht in: CR physique 2010; 11 (9-10): 576-584

Ziel der Studie (lt. Autor)

Es wurde eine Kohortenstudie in der Schweiz durchgeführt, um den Zusammenhang zwischen der Exposition bei hochfrequenten elektromagnetischen Feldern und unspezifischen gesundheitlichen Beschwerden bei elektrosensiblen Personen zu untersuchen.

Weitere Details

Zusätzlich wurden folgende Punkte untersucht: der Vergleich des selbsterklärten Status der Elektrosensibilität zu Studienbeginn mit der entsprechenden Beurteilung ein Jahr später sowie der Vergleich zwischen Elektrosensiblen und der restlichen Studienpopulation in Bezug auf soziodemographische Faktoren, der Exposition bei hochfrequenten elektromagnetischen Feldern und des gesundheitlichen Zustands.
Unspezifische gesundheitliche Beschwerden wurden durch folgende Fragebögen erhoben: von Zerssen-Befindlichkeits-Liste, Kopfschmerz-Stärke-Test, Epworth-Schläfrigkeits-Skala, Schweizerische Gesundheitsbefragung 2007 und eine Frage aus der Europäischen Gesundheitsbefragung.

Endpunkt/Art der Risikoabschätzung

Art der Abschätzung:

Exposition

Abschätzung

Expositionsgruppen

Gruppe Charakteristik
Gruppe 1 Abstand zur nächsten Mobilfunk-Basisstation
Gruppe 2 berechnete häusliche Exposition bei stationären Sendeanlagen
Gruppe 3 berechnete, gesamte Fernfeld-Exposition (alle Feldquellen)
Gruppe 4 Mobiltelefon-Nutzung nach eigenen Angaben
Gruppe 5 Mobiltelefon-Nutzung aufgrund von Betreiber-Daten
Gruppe 6 Schnurlos-Telefon-Nutzung nach eigenen Angaben

Population

Studiengröße

Typ Wert
Gesamtzahl 4.000
Anzahl geeignet 3.763
Teilnehmerzahl 1.375
Teilnehmerrate 37 %
Sonstiges:

1122 Teilnehmer am Follow-up (82 %)

Statistische Analysemethode: (Anpassung: )

Ergebnisse (lt. Autor)

8,1 % der Studienpopulation bezeichneten sich 2008 als elektrosensibel (2009: 7,3 %); 13 % der Studienpopulation schrieben 2008 ihre Symptome den hochfrequenten elektromagnetischen Feldern zu, aber bezeichneten sich nicht als elektrosensibel (Attributer genannt), 2009 waren dies 14,3 %. Allerdings machten nur eine Minderzahl der Elektrosensiblen und der Attributer 2008 und 2009 dieselben Angaben. Die Exposition der Elektrosensiblen war mit der Exposition der übrigen Studienpopulation bis auf den Besitz eines Schnurlos-Telefons vergleichbar. Gesundheitliche Beschwerden traten deutlich häufiger in der Gruppe der Elektrosensiblen im Vergleich zu der Attributer-Gruppe auf; noch stärker war dies beim Vergleich mit der restlichen Studienpopulation. Das wichtigste Ergebnis ist, dass die Autoren keine Hinweise fanden, dass die verschiedenen Symptome mit der Exposition bei hochfrequenten elektromagnetischen Feldern in der Gruppe der Elektrosensiblen in Verbindung stehen.
Die Autoren schlussfolgerten, dass sie keinen Zusammenhang zwischen der hochfrequenten elektromagnetischen Feld-Exposition in der Alltags-Umgebung und gesundheitlichen Störungen bei Elektrosensiblen oder bei Personen, die ihre Symptome der hochfrequenten elektromagnetischen Feld-Exposition zuschreiben, bestätigen können.

Studie gefördert durch

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