Studientyp: Epidemiologische Studie

Proximity to overhead power lines and childhood leukaemia: an international pooled analysis epidem.

[Wohnnähe zu Hochspannungsfreileitungen und Kinderleukämie: eine internationale gepoolte Analyse]

Veröffentlicht in: Br J Cancer 2018; 119 (3): 364-373

Ziel der Studie (lt. Autor)

In einer gepoolten Analyse mit Rohdaten aus elf Studien wurde der Zusammenhang zwischen Kinderleukämie und der Wohnnähe zu Hochspannungsfreileitungen untersucht.

Weitere Details

Folgende Publikationen zu den Studien sind im EMF-Portal zu finden: Wünsch-Filho et al. (2011), Pedersen et al. (2014), Sermage-Faure et al. (2013), Bianchi et al. (2000), Malagoli et al. (2010), Tynes et al. (1997), Feychting et al. (1993), Lowenthal et al. (2007), Bunch et al. (2014) und Crespi et al. (2016). Die Publikation von Spycher et al. (2011) ist nicht im EMF-Portal enthalten, da in ihr der Zusammenhang mit Kernkraftwerken untersucht wurde.

Endpunkt/Art der Risikoabschätzung

Art der Abschätzung: (Odds Ratio (OR))

Exposition

Abschätzung

Expositionsgruppen

Gruppe Charakteristik
Referenzgruppe 1 Abstand zu Hochspannungsfreileitung: ≥ 300 m
Gruppe 2 Abstand zu Hochspannungsfreileitung: 150 - < 300 m
Gruppe 3 Abstand zu Hochspannungsfreileitung: 50 - < 150 m
Gruppe 4 Abstand zu Hochspannungsfreileitung: < 50 m
Referenzgruppe 5 Abstand zu ≥ 200 kV Hochspannungsfreileitung: ≥ 300 m
Gruppe 6 Abstand zu ≥ 200 kV Hochspannungsfreileitung: 150 - < 300 m
Gruppe 7 Abstand zu ≥ 200 kV Hochspannungsfreileitung: 50 - < 150 m
Gruppe 8 Abstand zu ≥ 200 kV Hochspannungsfreileitung: < 50 m

Population

Fallgruppe

Kontrollgruppe

Studiengröße

Fälle Kontrollen
Gesamtzahl 30.500 69.594
Anzahl auswertbar 27.143 65.265
Statistische Analysemethode: (Anpassung: )

Ergebnisse (lt. Autor)

Es wurde kein Zusammenhang zwischen Kinderleukämie und der Wohnnähe zur nächstgelegenen Hochspannungsfreileitung unabhängig von der Spannung beobachtet (Gruppe 2-4). Ein nicht-signifikant erhöhtes Risiko wurde bei Kindern beobachtet, die < 50 m zu einer ≥ 200 kV-Hochspannungsfreileitung gewohnt hatten (Gruppe 8: OR 1,33; KI 0,92-1,93), dies war bei Kindern mit einer Diagnose im Alter bis zu 5 Jahren höher. Der Zusammenhang konnte nicht durch die Exposition bei höheren magnetischen Flussdichten (≥ 0,4 µT) oder durch andere Confounder erklärt werden.
Die Autoren schlussfolgerten, dass in dieser ersten umfangreichen gepoolten Analyse zu Kinderleukämie und der Wohnnähe zu Hochspannungsfreileitungen ein kleines, nicht-signifikantes Risiko für Kinder, die < 50 m zu einer ≥ 200 kV-Hochspannungsfreileitung gewohnt hatten, gefunden wurde, dass nicht mit höheren Magnetfeldern erklärt werden konnte. Die Gründe für das erhöhte Risiko, das in dieser und vielen anderen Studien gefunden wurde, müssen noch aufgeklärt werden.

Studie gefördert durch

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