Studientyp: Epidemiologische Studie (Beobachtungsstudie, theoretische Studie)

Inferring the 1985-2014 impact of mobile phone use on selected brain cancer subtypes using Bayesian structural time series and synthetic controls epidem.

[Schlussfolgerung des Einflusses der Handy-Nutzung von 1985-2014 auf ausgewählte Hirntumor-Subtypen unter Verwendung von strukturellen Bayes-Zeitreihen und künstlichen Kontrollen]

Veröffentlicht in: Environ Int 2016; 97: 100-107

Ziel der Studie (lt. Autor)

In dieser Studie wird der zeitliche Trend von bestimmten Hirntumor-Arten und -Lokalisationen im Zeitraum von 1985-2014 in England analysiert. Außerdem werden die Ergebnisse mit der Zeitreihe eines modellierten 'künstlichen Englands' verglichen.

Weitere Details

In den Analysen wurde das Jahr 1995 als Bezugsjahr gewählt. Damals erreichte die Mobiltelefon-Dichte in England etwa 10% und Mobiltelefone wurden rund 10 Jahre zuvor eingeführt. Es wurden dann 3 unterschiedliche Latenzzeiten (5, 10 und 15 Jahren) für die Entstehung von Hirntumor modelliert.
Mithilfe verschiedener Kovariaten-Daten (z.B. jährliche Bevölkerungszahlen, mittleres Alter der britischen Bevölkerung, Prävalenz von Rauchern und Nichtrauchern in der Bevölkerung, Verstädterungsgrad, Qualität der Krebsregistrierung) wurde ein 'künstliches England' konstruiert, das beschreibt, was passiert wäre, wenn Mobiltelefone nicht eingeführt worden wären. Zum Schluss wurde der (kausale) Einfluss der Mobiltelefon-Nutzung bestimmt, in dem die zeitlichen Trends im 'künstlichen England' mit der jährlichen Anzahl der registrierten neuen Fälle verglichen wurden.

Endpunkt/Art der Risikoabschätzung

Art der Abschätzung:

Exposition

Abschätzung

Population

Statistische Analysemethode:

Ergebnisse (lt. Autor)

Es gab keinen Hinweis auf einen Anstieg von malignem Gliom, Glioblastom und bösartigen Neubildungen im Parietallappen, der nicht in der Zeitreihe des 'künstlichen' Englands vorhergesagt wurde, d.h. die zeitlichen Trends in England und dem 'künstlichen England' verliefen ähnlich. Die jährliche Anzahl an neu aufgetretenen bösartigen Neubildungen des Temporallappens nahm jedoch schneller als erwartet zu. Dies ist nach einer Latenzzeit von 10 Jahren zu sehen und und deutet auf einen zusätzlichen Anstieg von 35% (Bayes'sches Vertrauensintervall 9%-59%) zwischen 2005-2014 hin. Dies entspricht zusätzlich 188 Fällen (Bayes'sches Vertrauensintervall 48-324) jährlich in England.
Der Autor schlussfolgert, dass ein kausaler Faktor, bei dem die Mobiltelefon-Nutzung (und möglicherweise Nutzung von anderen Mobilfunk-Geräten) mit dem hypothetischen zeitlichen Zusammenhang übereinstimmt, mit einem erhöhten Risiko in Verbindung steht, bösartige Neubildungen im Temporallappen zu entwickeln.

Studie gefördert durch

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