Studientyp: Medizinische/biologische Studie (experimentelle Studie)

Involvement of NMDA receptor in low-frequency magnetic field-induced anxiety in mice med./bio.

[Beteiligung des NMDA-Rezeptors bei niederfrequenter Magnetfeld-induzierter Angst bei Mäusen]

Veröffentlicht in: Electromagn Biol Med 2014; 33 (4): 312-326

Ziel der Studie (lt. Autor)

Es sollten die Wirkungen von extrem niederfrequenten Magnetfeldern auf Angst bei Mäusen untersucht werden sowie die damit verbundenen neurochemischen Veränderungen im Gehirn.

Hintergrund/weitere Details

Die Mäuse wurden für bis zu 120 Tage bei den folgenden Bedingungen exponiert (n=6-8 für jede Bedingung und jeden Zeitpunkt): 1.) Schein-Exposition, 2.) Schein-Exposition + Muscimol (GABAA-Rezeptor-Agonist, 0,25 mg pro kg Körpergewicht), 3.) Schein-Exposition + Bicucullin (1 mg pro kg Körpergewicht), 4.) Schein-Exposition + N-Methyl-D-Aspartat (15 mg pro kg Körpergewicht), 5.) Schein-Exposition + MK-801 (NMDA-Rezeptor-Antagonist, 0,03 mg pro kg Körpergewicht), 6.) Exposition, 7.) Exposition + Muscimol, 8.) Exposition + Bicucullin, 9.) Exposition + N-Methyl-D-Aspartat und 10.) Exposition + MK-801.
Das Angst-bezogene Verhalten wurde am 7., 30., 60., 90. und 120. Expositions-Tag untersucht, während die biochemischen Analysen nur nach 120 Tagen durchgeführt wurden.
Die optimale Konzentration für die injizierten Substanzen wurde in einer Dosis-abhängigen Verhaltens-Studie ermittelt (Bemerkung EMF-Portal: Die Ergebnisse werden im Artikel dargestellt, jedoch nicht in unserer Zusammenfassung, da keine Magnetfeld-Exposition durchgeführt wurde).

Endpunkt

Exposition/Befeldung (teilweise nur auf Englisch)

Exposition Parameter
Exposition 1: 50 Hz
Expositionsdauer: kontinuierlich für 8 Stunden/Tag für 7, 30, 60, 90, oder 120 Tage

Exposition 1

Hauptcharakteristika
Frequenz 50 Hz
Typ
Expositionsdauer kontinuierlich für 8 Stunden/Tag für 7, 30, 60, 90, oder 120 Tage
Expositionsaufbau
Expositionsquelle
Aufbau pair of round Helmholtz coils, spaced apart at a distance equal to their radii (45 cm); coils were constructed of glaze-insulated copper wire (d=1.2 mm) on wooden frame and had 100 turns; for exposure, mice stayed in their home cages with grid plastic covers which were placed on a platform settled in the center of the coils
Schein-Exposition Eine Schein-Exposition wurde durchgeführt.
Zusatzinfo control mice were exposed to the local geomagnetic field of 1 µT (!?)
Parameter
Messgröße Wert Typ Methode Masse Bemerkungen
magnetische Flussdichte 1 mT - gemessen - -

Referenzartikel

  • Liu T et al. (2008): Anxiogenic effect of chronic exposure to extremely low frequency magnetic field in adult rats

Exponiertes System:

Methoden Endpunkt/Messparameter/Methodik

Untersuchtes System:
Untersuchtes Organsystem:
Untersuchungszeitpunkt:
  • während der Befeldung
  • nach der Befeldung

Hauptergebnis der Studie (lt. Autor)

Der Open Field-Test und Beobachtungen im erhöhten Plus-Labyrinth deuteten darauf hin, dass die Exposition Angst bei Mäusen hervorrief: Die exponierten Mäuse verbrachten im Vergleich zu schein-exponierten Mäusen signifikant weniger Zeit in offenen Bereichen. Außerdem wurden im Vergleich zur Schein-Exposition ein signifikant erhöhter Kotabsatz und signifikant vermehrtes Aufbäumen festgestellt.
Die soziale Interaktion war in der Expositions-Gruppe im Vergleich zur Schein-Expositions-Gruppe signifikant verringert.
Eine Verabreichung von N-Methyl-D-Aspartat verschlimmerte die durch die Exposition hervorgerufene Angst signifikant, während eine Verabreichung des NMDA-Rezeptor-Antagonisten MK-801 das ängstliche Verhalten signifikant abschwächte. Es wurden keine signifikanten Verhaltens-Veränderungen aufgrund der Gabe von Muscimol und Bicucullin festgestellt.
Im Hippocampus und Hypothalamus von exponierten Mäusen waren die Gehalte an gamma-Amino-Buttersäure (GABA) und Glutamat im Vergleich zu den schein-exponierten Tieren signifikant erhöht.
Die Autoren schlussfolgern, dass extrem niederfrequente Magnetfelder ängstliches Verhalten bei Mäusen hervorrufen könnten. Außerdem wiesen die Ergebnisse auf eine Beteiligung des NMDA-Rezeptors hin.

Studienmerkmale:

Studie gefördert durch

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